Viele Shops, ob Mittelständer oder große Konzerne orientieren sich oftmals am günstigsten Preis. Dabei haben die Konzerne es sicherlich einfacher, da sie auch über den nötigen Background verfügen. Aber ist der Preis wirklich ausschlaggebend für viele der Kunden?
Über Kampfpreise, auch Schweinepreise genannt wurde schon öfters diskutiert. In der Süddeutschen Zeitung gab es auch ein Zitat vom Amazon Chef “Der Günstigste zu sein, ist für ein Unternehmen kein ehrenhaftes Ziel.” Ob dies wirklich so gemeint war, ist eine andere Frage?
Natürlich kann sich der Handel nicht dem Preiskampf entziehen. Würde er dies tun, würde er sich selbst aus dem Wettbewerb heraus katapultieren.
Aber ist der günstigste Preis gerade für kleinere und mittlere Unternehmen immer die beste Verkaufsstrategie?
Ist es im normalen Leben nicht ebenso wie im Handel? Wenn Sie nach einem Partner suchen, dann gehen Sie zunächst nach der Schönheit. Daneben gibt es die sogenannten inneren Werte wie Intelligenz, Treue, Humor, Zärtlichkeit und mehr.
Die Parallelen erkannt? Beim Einkauf schauen Sie natürlich erst ein mal auf den Preis, der am Attraktivsten wirkt. Natürlich wird der ein oder andere sofort bestellen. Aber wenn Sie ehrlich sind, schauen Sie nicht nach den “inneren Werten” wie Kompetenz, Schnelligkeit, Freundlichkeit oder Erreichbarkeit?
Jetzt könnte man mit der Statistik vom Statistischen Bundesamt 2009 (pdf) argumentieren, auf der deutlich zu sehen ist, dass natürlich der Preis der wichtigste Faktor für eine Entscheidung ist. Für sehr wichtig halten aber die User auch die Verfügbarkeit, Komfort, Bewertungen oder Gütesiegel.
Nun nehmen wir an, wenn Sie den Preis nur ein wenig über den anderen haben aber dafür die weiteren sehr wichtigen Faktoren erfüllen. So ist davon auszugehen, dass auch hier ein guter Verkauf zu erzielen ist und das sogar mit Gewinnvorteilen.
Dabei geht es schlichtweg nicht nur um den Gewinn an sich, denn oftmals konnte ich beobachten, wie kleinere Firmen bei Einkaufspreisen von z.B. 5,- EUR mit 0,20 EUR Gewinn kalkulieren, um den günstigsten Preis zu haben. Jetzt stellen Sie sich vor, wenn jemand den Artikel zurück sendet, eine Nachnahme nicht annimmt, die Ware defekt ist und Ersatz geliefert werden muss. Rechnen Sie sich einfach aus, wie viele von diesen Produkten Sie verkaufen müssten, um diesen Verlust wieder einzuholen. Hierbei würde eine große Menge an Verkäufen benötigt werden, um dieses Risiko zu minimieren. Ganz davon abgesehen, die eigene Zeit, die auch Geld kostet, das Papier für die Rechnung und und und.
Die Frage ist, wäre es nicht einfacher, ein wenig teurer zu sein aber sich dafür mit Kreativität von der Masse abzuheben und damit einen vielleicht viel größeren Gewinn zu erzielen. Jeden Tag entstehen neue Shops, jeden Tag hören auch viele wieder auf. Aber meist machen Sie alle das eine, sie kämpfen um den kleinsten Preis und damit um die gleiche Zielgruppe, während neben an eine wohl kleinere aber nicht so Preisorientierte Zielgruppe wartet, die nur erschlossen werden möchte und wo der Konkurrenzkampf nicht so hart tobt.
Über Meinungen zu diesem Thema freue ich mich natürlich.
Die Rede ist eher von der Qualität der Waren und Leistungen, als nur von dem Preis. Der einzige Ausweg ist, das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis vorschlagen zu können. Lassen Sie Ihren Kunden sich ganz wohl in Ihrem Onlineshop fühlen und diese werden zu Ihren Stammkunden. Das Image, nicht die Preise, kann die Besucher auf den ersten Blick positiv beeindrucken. Dazu zählt auch Usability Ihres Onlineshops (http://zinitsolutions.com/de/blog/10-wichtigste-tipps-zur-steigerung-von-online-shop-usability). Man muss also vor allem an die Zielgruppe denken, nicht nur an seine Wünsche und Bedürfnisse.
Langfristig setzt sich im Leben meist die gute Qualität durch. Manchmal ist diese nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aber wenn man nach Jahren noch Ersatzteile bekommt oder der Händler auch mal einen guten Tipp hat, zahlt sich das auch in Euros aus.
Für einen Einsteiger ins Business macht es meist auch keinen Sinn, genau das Gleiche zu machen wie die am Markt etablierten. Interessant wird es, wenn ein Bedarf erkannt wird und der sich mit der eigenen Leistung deckt. Es macht einfach keinen Sinn, als Neueinsteiger den xten Discounter am Ort zu machen und über den Preis in den Wettbewerb einzusteigen. Viel mehr Potential bieten die Schwächen der Großen. Die tun sich mit individueller Beratung zum Beispiel einfach schwer, weil halt der Chef schon “nur” angeheuert ist und nur schwierig seine Leute motivieren kann. Das ist dann aber genau die Stärke des Einzelunternehmers, der kennt seine Produkte (hoffentlich) und kann viel besser auf die Kunden eingehen. Zu dem kommen aber auch nicht die Schnäppchenjäger, sondern halt die, die für eine bessere Beratung und ein besseres Produkt auch bereit sind, etwas mehr auszugeben.
Ist allerdings nicht einfach, benötigt viel Durchhaltevermögen, und die schnelle Kohle lässt sich auch nicht machen.
viele Grüße
Magnus
Vielen Dank für den guten Kommentar.
Wie heißt es doch so schön, wer billig kauft kauft zwei mal. Und ob es dann noch so günstig ist.
Sehr geehrter Herr Maass,
vielen Dank für diesen Beitrag, dem ich mich anschließen möchte.
Ich als “Neuling”, der gerade seinen Shop mit Randshop aufbaut hoffe darauf, dass Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit, Vertrauen ebenso zählen, wie ein vernünftiges Layout/Design und Fachkompetenz.
Sicherlich, die “Geiz ist geil”-Mentalität war durchaus interessant. Aber zu welchem Preis wird diese gelebt? Die Nachhaltigkeit im ökonomischen, ökologischen und vor allem auch im sozialen Umgang wird dabei häufig vergessen.
Was mich durchaus wundert, ist die Naivität mancher Kunden, die Produkte am liebsten umsonst haben möchten und sich später wundern, dass der eigene Arbeitsplatz in Schwellenländer verlegt wird. Qualität hat ihren Preis. Service, Kreativität, und Nachhaltigkeit ebenfalls.
Sicherlich kann man den Preis nicht mit diesen Argumenten in die Wolken schiessen lassen. Aber ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis oder gutes Know-How ist nicht für 99 Cent zu haben (und sollte auch nicht dafür zu haben sein).
Beste Grüße
Hotte
Dem wird auch nicht widersprochen, dass es so ist.
Aber es gibt eben viele Gründe, dass der Preis nicht das wichtigste ist. Was ist, wenn man ein Produkt sucht, verschiedene Anbieter findet und der billigste einfach nur ein paar schlechte Bewertungen hat. Hier werden vielleicht einige dann doch umdenken, um sich vielleicht den späteren Stress zu sparen.
Ich finde das der Preis sehr woll im ONLINE SHOP eine sehr große Rolle Spielt. Wenn ich Online was Kaufe ist mir der Service oder das Umfeld wo das Lager des Online Shops ist völlig egal. Hauptsache es wird schnell geliefert und ist Billig.
Wenn ich aber in einem Geschäft etwas kaufe sieht es schon anders aus. Dort bezahle ich gern 10Euro mehr wenn der Service passt und ich noch eine Einführung oder Vorführung bekomme.
cu Manuel
Danke. Ich bin mir auch sicher, dass dies nachhaltiger ist. Natürlich darf man nie stehen bleiben.
Hallo Herr Mass,
sehr guter Beitrag- genau das verfolge ich mit meinem Shop. Ich bin twar etwas teurer wie die Konkurrenz, aber ich mache das mit Kreativität und Individualität wieder wett…einfach mehr Wertigkeit!
Viele Grüße, Christoph Schaller
Vogelgaleria