Tagtäglich erweitert sich das Angebot durch neue Shopbetreiber und jeder möchte etwas von dem grossen Kuchen ab bekommen. Aber wie schafft man es bis zum ersten Verkauf der eigenen Produkte? Wir haben uns entschlossen, mit einem neuen Konzept und neuer Domain einen Selbstversuch zu starten und werden in den kommenden Monaten dies hier dokumentieren.Nachdem Randshop aus meinem eigenen Wunsch nach einem Onlineshop 2002 entstanden ist, profitierten wir aus den Lernprozessen und konnten so das Shopsystem immer weiter entwickeln aus Kundensicht. Nun beginne ich komplett neu und möchte als Shopentwickler selbst noch ein mal erfahren, ob es noch Möglich ist, mit einem eigenen neuen Onlineshop etwas zu verkaufen und wenn ja, wie. Dazu haben wir uns eine frische Domain reserviert mit www.puffinkraft.de.
Über was sollte man sich vorab Gedanken machen, wenn ein eigener Shop gegründet werden soll?
Zunächst einmal, was soll verkauft werden? Es gibt schon sehr viel und der 100.000ste zu sein, der das gleiche Produkt anbietet, wird das ganze nicht leichter machen. Wenn dazu kommt, dass man sich dafür entscheidet auch in einen Preiskampf mit einzusteigen, wird es noch schwerer und die Chancen, ohne viel Eigenkapital sind schwindend gering, hier noch im Markt gut mitmischen zu können.
Wo wir allgemein zum Kapital kommen. In unserer langjährigen Schaffenzeit mit Randshop ist uns eines klar geworden. Das Thema Shopsystem wird auch heute noch massiv unterschätzt. Oft wird das System installiert und man ist enttäuscht, wenn nach einigen Monaten immer noch keine Bestellung kommt. Dies hat aber viele Ursachen, manche davon könnten selbst gelöst werden, andere wiederum muss man auch lösen lassen.
Ein ganz wichtiger Punkt, über den sich jeder Shopbetreiber klar werden muss, der Aufwand eines eigenen Onlineshops ist genauso hoch wie der eines richtigen Ladens und wenn es nur ein Tante Emma Laden ist. Ebenso, wie man in diesem Laden mit 50,- EUR Kapital für 3 Jahre nicht weit kommen wird, ist es im eCommerce nicht anders. Die Kosten liegen bei beiden nur wo anders.
Und auch wenn es weh tut zu hören, wer mit 50,-, 100,- oder auch 1000,- EUR für 3 Jahre plant, braucht enorm viel Glück, wenn er je etwas verkaufen möchte. Warum, dazu werde ich in den nächsten Beiträgen kommen, in denen man feststellen wird, welche Aufgaben und welcher Aufwand hinter dem betreiben eines Online Shops steht.
Bei PuffinKraft habe ich mich zu entschieden, Produkte mit Nachhaltigkeit zu verkaufen. Dies mag aktuell ein Trend sein aber jeder Trend vergeht und es bleibt, derjenige, der etwas aus Überzeugung tut. Da mich dieses Thema schon seit 2007 beschäftigt, ist dies für mich die logische Konsequenz und eine der wenigen Möglichkeiten sich dem Preiskampf zu entziehen, denn hier geht es um Qualität und Bewusstsein. Im westentlichen geht es um Produkte des täglichen Bedarfs, ob selbstgemachte Marmelade oder auch Shirts. Wichtig ist die Herkunft und das Material. So wird die Marmelade z.B. selbst hergestellt, rein aus Frucht und Zucker, mit Geduld und Liebe wie zu Omas Zeiten.
Damit ist auch die Zielgruppe klar, über die sich jeder ebenso Gedanken machen sollte und wie man diese anspricht.
Die ersten Schritte vor der Veröffentlichung des Shops!
Wie spricht man den Kunden an? Sie oder Du? Ich habe mich für die persönliche Ebene entschieden und wir reden den Kunden mit DU an. Dazu habe ich das Sprachfile angepasst und bin alle Sätze durch gegangen, um sie umzustellen.
Im nächsten Schritt wurde das Design entwickelt. Möchte man Lebensfreude verkaufen, sollten die Farben auch dementsprechend dies vermitteln. Für PuffinKraft nutze ich die Farben in einem matten Rosa und leicht abgeschwächten Grünton. Als Hintergrund kam nur Weiss in Frage. Das Augenmerk geht mehr auf die Produkte, daher sind die Farben weich, damit die Produktfotos eine bessere Wirkung entfalten. Sollte man es nicht selbst können, dann macht es Sinn sich monatlich ein wenig Geld weg zu legen, um sich professionell Hilfe suchen zu können. Mit den richtigen Farben und der Struktur kann man das nötige Vertrauen schaffen, damit die Rate der Absprünge sich veringert.
Damit haben wir schon die halbe Miete. Nun kommt noch die Einrichtung, die Zahlungsarten, Versandarten und Vertragstexte. In der heutigen Zeit ist eine gute Auswahl von Zahlungsarten unausweichlich. Selbst, wenn man die ein oder andere Zahlungsart selbst nicht mag, hier sollte man über seinen Schatten springen. Wer heute noch als einzige Zahlungsart Vorkasse anbietet, wird auf lange Sicht wahrscheinlich keinen Erfolg mehr haben. Paypal, Sofortüberweisung und später, wenn die ersten Bestellungen kommen, Kreditkarte sind schon Pflicht. Wenn es eine sehr ehrliche Zielgruppe gibt, dann ist Lastschrift und Rechnung auch eine Wahl, bei denen man mit der Bonitätsprüfungen auch das Risiko weiter verringern kann. Bei den Versandkosten sollte auf eine Mischkalkulation zurück gegriffen werden. Immer so einfach und transparent wie möglich für den Kunden. Versandkosten zwischen 2,50 und 4,50 sollten möglich sein. Vielleicht auch eine Versandkostenfreigrenze. Für die Gesetzestexte sollte man sich immer einen Beistand holen, sei es einen Anwalt oder eine Schnittstelle zu einem AGB Hoster wie Protected Shops. Letzeres ist die günstigere Alternative. Generell verzichten auf Rechtsbeistand sollte man nicht, denn mit den falschen Texten kann es teuer werden.
Sind die wichtigsten Einstellungen vorgenommen, steht dem Onlinegang fast nichts mehr im Weg.
In meinem Shop habe ich zu guter letzt noch den Code kontrolliert und die HTML Fehler aus dem W3C Validotor entfernt, die sich immer schnell durch den Strukturaufbau einschleichen. Für die Überwachung der Zugriffe habe ich Piwik integriert. Piwik ist eine kostenfreie auf OpenSource basierte Analytics Software, wie auch Google Analytics, nur dass in diesem Fall die Daten komplett mir gehören und nicht Google. Weiterhin habe ich noch einige Tests gemacht für die spätere Optimierung.
Dann habe ich noch mit Seitwert die aktuelle Position bewerten lassen, bei der natürlich der Shop nur 11.5 von 100 Punkten bekam und diese auch nur, da der Code relativ sauber ist. Weder bei Google ist die Domain gelistet, noch sind irgendwelche Backlinks vorhanden, dies wird nun mit der Zeit geändert werden.
Auch ein wichtiges Feature für die Kontrolle ist das Google Webmaster Tool. Mit diesem können Contentfehler wie doppelter Content, Fehlerseiten und andere Dinge gesichtet werden, die man dann beseitigen kann. Ebenso kann dort die Sitemap explizit zugewiesen werden, damit es Google leichter hat.
Zu guter letzt noch ein wichtiger Hinweis. Bei vielen unserer Kunden, bei denen wir tätig sind, sehen wir sehr häufig, dass die Sitemap nicht generiert wird und teilweise sogar einen Stand von zwei Jahren hat. Dies ist nicht hilfreich bei Google, um gefunden zu werden. Wenn sich im Shop etwas ändert, sollte man öfters auch in den Einstellungen einfach mit einem Klick die Sitemap aktualisieren.
Nach diesen vielen Zeilen Text ist der Shop soweit, um online gehen zu können und die ersten Schritte zu überwachen.
Nun warte ich das Ergebnis ab, was die Tools an Feedback geben und werden dahingehend die Verbesserungen vornehmen. Also bis zum nächsten mal.
Ein wirklich sehr sehr gut geschriebener Beitrag! VIelen Dank, auch wenn ich meinen Onlineshop schon länger betreibe, die Erinnerungen sind da – das sind Gedanken die man sich machen muss. Ich hab mal gleich den W3C Validator genutzt…..tja, es gibt so viele Tippfehler, die hat man für umsonst. Und mein Tip für erste Gedanken an einen eigenen Onlineshop: SEO und vor allen DIngen Google -Conform von Anfang an zu arbeiten, ist mehr als die halbe Miete! Man kann eine Menge Geld bei Google Adwords sparen, wenn das “normale” Ranking, also das Auffinden der Seiten in der stinknormalen Google Suche funktioniert. Und als zweiten Tip: Bing nicht unterschätzen, die Auswertungen bei denen sehen interressanterweise genauso aus wie bei Google, aber dieWebmastertools können deutlich mehr und sind vertändlicher. Scheinbar auch effektiver…..
Den Doppelcontent wie z.B. der Domain mit www. und ohne können wir nicht standardmässig mit geben, da dies htacess abhängig ist. Ansonsten fliessen die Verbesserungen auch in die kommende Version mit rein.
Haben Sie die Verbesserungen am Shop wie W3C konform und doppelt contend usw. auch gleich bei der Download Version des Shops umgesetzt ? .
mfg
Dieser Blogbeitrag ist schon nach 3 Tagen bei Google gelistet. Zumindest habe ich ihn jetzt gerade gefunden. Vielleicht war er auch schon gestern da.
Der Shop ist Anfang Mai online gegangen, da hatte Google auch genügend Zeit. Es gibt keine Garantie aber durch eine gute Vorarbeit kann man Glück haben, dass eine Listung recht schnell geht. Sitemap anmelden, für erste Backlinks sorgen etc.
Interessant – zugleich merkwürdig das man bei Google sofort gelistet ist, das dauert in der Regel 4-6 Wochen.