1.1 Online-Shop Kategorieseiten: präsentieren. Und verteilen.
Keine Frage: Kategorieseiten haben in Online-Shops eine wichtige Aufgabe: Sie sollen den Besucher an die Hand nehmen und ihn dorthin führen, wo er hin möchte. Allerdings sind nicht alle Kategorieseiten gleich und nicht alle sind in allen Fällen gleich erfolgreich. Erfahren Sie deshalb hier mehr darüber, welche Arten von Kategorie-Seiten es gibt und wie man die verschiedenen Varianten optimieren kann.
Kategorien gehören mindestens ebenso sehr zu Online-Shops wie das Amen zur Kirche. Sie sind neben der Suchfunktion ein elementarer Bestandteil des Shops, der den Nutzer leiten soll und ihm so Zeit spart und im besten Fall kompliziertes Nachdenken und Recherchieren abnimmt. Allerdings sind nicht alle Kategorieseiten gleich und teils erfüllen sie Aufgaben in unterschiedlichem Maße.
Werfen wir deshalb kurz einmal einen Blick auf die verschiedenen Arten von Kategorieseiten. Anschließend beschäftigen wir uns mit der Navigation durch die Kategorie-Ebenen. Und dann analysieren wir noch den Aufbau dieser Kategorie-Ebenen. Fangen wir an? Und los!
1.2 Es gibt zwei Arten von Kategorieseiten!
Als erstes wären da die Produkte anzeigenden Kategorieseiten. Sie bestehen einfach aus der Darstellung der Produkte der jeweiligen Kategorie. Möchte der Besucher die auf der Seite präsentierten Waren weiter selektieren, kann er Filter einsetzen, die in die Kategorieseite integriert wurden.
In großen Shops mit vielen Kategorien und Unterkategorien kommt oft am oberen oder linken Rand eine Navigationsleiste hinzu. Sie vereinfacht es dem Besucher nochmals, sich zurechtzufinden. Durch diese Leiste kann sich der Besucher auf jeder Seite des Onlineshops einen Überblick verschaffen, welche Kategorieseiten der Shop bietet. Darüber hinaus hat er so die Möglichkeit, schnell in jede Unterkategorie seiner Wahl zu wechseln. In diesem Fall ist die „normale“ Kategorieseite eine Mischung aus klassischer Kategorie- und Verteilerseite. Verteilerseiten sind spezielle Kategorieseiten, die in der Regel erst einmal nicht viel mehr leisten, als dem Nutzer die jeweiligen Unterkategorien zu präsentieren. Das lohnt sich vor allem, wenn eine Kategorie etliche Unterkategorien besitzt.
Ein kleines Beispiel aus der Praxis
In Modeshops navigiert eine weibliche Besucherin vielleicht zur Kategorie Damenmode. Die Kategorie umfasst eine große Auswahl sehr unterschiedlicher Mode, vielleicht Abendkleider, Hosen, Pullover, Bademode, Blazer, Blusen, Jacken… Eine Darstellung vieler konkreter Produkte wäre an dieser Stelle völlig fehl am Platze, weil es schlicht zu viele Unterkategorien gibt, aus denen man schöpfen könnte. Die Besucherin müsste sich durch einen riesigen Wulst von Produkten wühlen, um zu finden, was sie sucht.
Selbst wenn man ihr durch Filter die Möglichkeit gibt, gezielter und bequemer zu suchen, sieht Benutzerfreundlichkeit eines Onlineshops anders aus. Der Einsatz einer Verteilerseite macht Dinge deutlich einfacher, weil man durch sie direkt in die verschiedenen Unterkategorien gelangt. Auf der Suche nach einem Mantel muss man daher nicht erst an unzähligen Jeans, Tops und Kleidern vorbei. Das spart Zeit und schont die Nerven.
Es macht also Sinn, bei vielen Kategorien und Unterkategorien in der ersten Ebene eines Onlineshops zunächst auf Verteilerseiten zu setzen. Je nachdem, inwieweit die Anzahl der Produkte auf der nächsten Ebene bereits überschaubar wird, können dann bereits Produkte präsentierende Kategorieseiten zum Einsatz kommen, auf denen der Besucher die Möglichkeit hat, durch Filter noch präziser nach bestimmten Produkten zu suchen.
1.3 Der Aufbau von Kategorie- und Verteilerseiten
Kategorie- und Verteilerseiten sollten sich zunächst durch eine klare Struktur auszeichnen. Der Nutzer muss deutlich erkennen können, was auf der jeweiligen Seite geboten wird bzw. wie und wo er den nächsten Klick machen muss, um zum Produkt bzw. auf die nächste Kategorieebene zu gelangen. Das kann auf unterschiedliche Art geschehen. Auf Kategorieseiten werden die Produkte in der Regel direkt durch Bilder und eine kurze Bezeichnung präsentiert.
Und auf Verteilerseiten kann man durchaus ähnlich vorgehen. So lassen sich Unterkategorien ebenfalls durch Grafiken und Bilder mit einer kurzen Beschriftung darstellen. Dadurch erfasst der Besucher die jeweilige Kategorie, in der er das von ihm gesuchte Produkt voraussichtlich findet, möglicherweise auch dann, wenn er den genauen Begriff der jeweiligen Kategorie nicht kennt. Die Kennzeichnung der Kategorien durch Schrift und Bild gibt dem Besucher eine doppelte Chance, Passendes schnell zu finden.
1.4 Menüs und andere Menüs
Eine weitere Möglichkeit, Nutzer auf Verteilerseiten zu unterstützen, ist der Einsatz von Mouse-Over-Menüs. Diese Menüs sind vor allem dann nützlich, wenn eine Kategorie eine Vielzahl von Unterkategorien besitzt. Fährt man mit der Maus über die Grafik, das Bild oder/und die Bezeichnung des Menüs, öffnet sich ein weiteres und kleines Menü, das die Unterkategorien zeigt. Für das kleine Menü empfiehlt es sich allerdings nicht, erneut auf Grafiken zu setzen. Sie ergeben in der Regel zusammen mit den Grafiken und Bildern der Verteilerseite ein mit Illustrationen überfrachtetes Gesamtbild. Eine bloße Auflistung erscheint hier als die beste Lösung. Bereits angesprochen haben wir darüber hinaus Menüs am oberen bzw. linken Bildschirmrand, die auf Verteiler- UND Kategorieseiten zum Einsatz kommen können. Sie ermöglichen einen schnellen Wechsel innerhalb der Kategorien und Unterkategorien im Online-Shop.
Das Beispiel Esprit
In vielen Shops wird das Menü mit den Hauptkategorien oben platziert. Das ist beispielsweise im Online-Shop von Esprit gut gelöst. Hier hat der Besucher die Wahl zwischen den Hauptkategorien „Women“, „Men“, „Kids“, „New“, „Sale“, „Home“, „Stories“ und „Friends“. Der Besucher klickt die von ihm gewünschte Kategorie an. Alternativ berührt er einen Kategorie-Namen mit dem Mauszeiger, sodass sich die Unterkategorien zeigen und er ohne Umwege auf die für ihn passende Unterkategorie wechseln kann. Das bringt ihn noch schneller dahin, wo er hin möchte.
Klickt der Nutzer auf eine Hauptkategorie, gelangt er auf eine Verteilerseite. An ihrem linken Rand findet man die Unterkategorien. In der Mitte könnte man bestimmte Kategorien nochmals besonders hervorheben. Das können beispielsweise Neuheiten oder Hinweise auf Sonderangebote sein. Die beiden zusätzlichen Navigationsmöglichkeiten oben und links sorgen dafür, dass dem Nutzer die Navigation noch ein Stück einfacher gemacht wird.
Ebenfalls relativ häufig trifft man auf die sogenannte Breadcrumb-Navigation. Bei ihr wird für den Besucher der Website oben oder an der Seite der Pfad angezeigt, der von der Startseite zu derjenigen Unterseite führt, auf der sich der Nutzer aktuell befindet (z.B. Startseite/Schuhe/Stiefeletten). Dabei ist jeder einzelne Punkt des Pfades anklickbar und kann den Nutzer an den jeweiligen Ort zurückführen.
1.5 Konkrete Produktbewerbung auf Verteilerseiten
Wir haben es bereits angesprochen: Auf Verteilerseiten ist es immer auch möglich und bisweilen sinnvoll, nicht nur Unterkategorien zu präsentieren, sondern auch Werbung für verschiedene Produkte. Das geschieht in der Regel aber erst unter der Auflistung der Unterkategorien. Präsentiert werden können beispielsweise neue Produkte, aber auch Sonderangebote, Bestseller, saisonal passende Artikel oder Waren, die für den Shopbetreiber hohe Margen versprechen. Die Darstellung variiert hier von Shop zu Shop.
Denkbar ist der Einsatz großer Bilder, der einhergeht mit der Präsentation von eher wenigen Produkten. Möglicherweise verspricht aber auch die Variante mit kleineren Bildern und mehr Produkten den größeren Erfolg? Eine Slideshow wäre eine weitere Möglichkeit, Produkte attraktiv zu präsentieren. Welche Variante die beste ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Man sollte testen, was sich am besten eignet. Testen Sie!
1.6 Zum Abschluss… ein Fazit
Kategorie- und Verteilerseiten erfüllen wichtige Aufgaben in Online-Shops. Sie sollen den Kunden möglichst ohne Umwege zum Produkt führen. Der Einsatz von Grafiken und Bildern kann das vereinfachen. Durch eine Navigation über Menüs oben und/oder an der linken Seite gibt man Besuchern zusätzlich eine Möglichkeit an die Hand, Kategorien schnell zu wechseln und stets die Übersicht zu behalten. Bisweilen sollen bereits Kategorieseiten auch verkaufen. Finden Sie heraus, welche Funktion(en) Ihre Kategorieseiten haben sollten.
Hinterlasse eine Antwort